Epson Pulsense PS-500 im Test – Schlafanalyse mit Herz

Der Epson Pulsense PS-500 Testbericht stellt die Pulsuhr mit optischer Pulsmesser-Technologie vor. Ein integrierter Activity-Tracker ermittelt auch tägliche Aktivitäten wie Schritte, Schlafdaten und mehr. Der Hersteller Epson bietet den Fitness-Tracker in verschiedenen Varianten an und stellt die kostenlose Epson Pulseview Fitness-App für Android- und iOS-Smartphones sowie Tablets zur Verfügung.

Epson Pulsense PS-500 – Auf einen Blick

Grundlage der Epson Pulsense PS-500: Herzfrequenzdaten

Die wichtigste Komponente in der Epson PS-500 ist der optische Pulssensor, der kontinuierlich die Pulsfrequenz erfasst. Der Puls wird dabei ohne Herzfrequenz-Brustgurt oder sonstigen Hilfsmittel ermittelt. Die ermittelten Pulswerte sind die Grundlage für viele Funktionen, auch für die Schlafanalyse. Dazu später mehr.

Der Fitness-Tracker ist für jeden geeignet, der daran interessiert ist, seine Fitness zu verbessern oder erhalten. Es spielt auch keine Rolle welches Leistungsniveau angepeilt wird. Jeder kann von Herzfrequenzmessung-basiertem Training (HRT) profitieren.

Zum Beispiel:

• Läufer – allgemeine Leistung mit einem HRT-Programm schnell erhöhen
• Radfahrer – Ausdauer und Geschwindigkeit mit einem HRT-Programm erhöhen
• Wanderer und Bergsteiger – sich für höhere und herausforderndere Touren konditionieren
• Jogger – die Effektivität der Trainingszeit maximieren und Rückmeldungen über Fitnessfortschritte bekommen
• Gewichtabnahmeprogramme – die fettverbrennenden Wirkungen der Trainingszeit maximieren
• Herzgesundheitsprogramme – auf sichere Weise und gemäß den Empfehlungen des Arztes trainieren
• Motiviert bleiben und vorhandenes Potenzial beim Trainieren erreichen
• und mehr…

Einen weiteren großen Vorteil hat die Pulserfassung mittels optischem Sensor: Sie ist nicht stör­anfäl­lig, da die optische Erfassung von anderen Puls­uhren oder elektromagnetischen Feldern nicht beeinflusst werden kann. Dies erlaubt Sportaktivitäten in der Gruppe mit vielen Puls­uhren im Einsatz problemlos durchzuführen.

Die Intensität kann mit der Epson PS-500 selbst bestimmt werden, indem man innerhalb einer (selbst definierten) Zone trainiert. Dabei zeigt das Display auch je Zone an, wie lange man sich in den einzelnen Zonen aufgehalten hat.

Handhabung und Bedienung

Im Epson PS-500 Test wird auch das Handling getestet. Der Fitness-Tracker verfügt über zwei gut erreichbare Tasten auf der rechten Gehäuseseite. Das Display unterstützt auch Tipp-Gesten. Diese dienen beispielsweise dazu die sonst ausgeschaltete Hintergrundbeleuchtung zu aktivieren (einfaches Tippen). Bei doppeltes oder mehrfaches Tippen erhält man Zugang in das Hauptmenü. Im Hauptmenü sind dann Infos über den Herzfrequenzbereich der Fettverbrennungszone, Bluetooth-Steuerung und LED- und Vibrationseinstellungen sowie Software-Versionsnummer abrufbar.

Das Aufladen des Geräts wird mit Hilfe der mitgelieferten Ladestation vorgenommen. Die Ladestation ist nicht allzu intuitiv bedienbar. Sie ist eine Art Klammer, die für einen sicheren Halt der Pulsuhr sorgt.

Das sehr gut einstellbare und weiche Silikon-Armband liegt angenehm auf der Haut an. Hat man einmal seine individuelle Größe herausgefunden können die ersten Funktionen des Fitness-Trackers ausprobiert werden. In nur wenigen Augenblicken wird der Puls auf dem Display angezeigt. Um präzise Pulsdaten zu ermitteln sollte die Unterseite der Pulsuhr möglichst großflächig auf der Haut aufliegen. Die LEDs zeigen die aktuelle Herzfrequenz-Zone an. Das Display und die LEDs sind bei Tageslicht sehr gut ablesbar. Wird es dunkler, kann die Hintergrundbeleuchtung durch Tippen auf das Display eingeschaltet werden.

Die Herzfrequenzzonen werden übrigens nicht vom Nutzer selbst definiert. Der Fitness-Tracker errechnet die Zonen automatisch. Anfangs bedient sich die Pulsuhr der vom Nutzer angegebenen Profildaten. Nutzt man die Schlafanalyse-Funktion errechnet die Uhr die Zonen mit Hilfe der gemessenen Grundherzfrequenz (min. Frequenz).

Epson Pulsense View App und Webservice

Die Bluetooth Smart-Verbindung und kostenlose App sowie der Webservice unterstützen die einfache Kontrolle von verschiedenen Fitness-Daten und Gesundheitsdaten. Es lassen sich tägliche, wöchentliche oder monatliche Werte übersichtlich im Blick behalten. Eine wöchentliche Zusammenfassung kann man sich auch per E-Mail zusenden lassen.

Folgende Hauptkategorien ließen sich im Test darstellen:

• Bewegung: Die mit Sport bzw. körperlicher Bewegung verbrachte Zeit
• Kalorien: Verhältnis zwischen aufgenommenen und verbrannten Kalorien
• Schritte: Anzahl der Schritte und zurückgelegte Entfernung
• Schlaf: Schlafzeiten und ‑muster
• Zustand: Phasen des entspannten oder angeregten Zustands

Nachfolgend ein paar Beispiele aus der App:

Anhand der Grafik für die Schlafaktivitäten beispielsweise, lassen sich sehr schön Tief- und Leichtschlafphasen ablesen. Der Puls kann in der Pulsense App auch in Echtzeit abgelesen werden:

In Pulsense View lassen sich auch persönliche Ziele festlegen sowie auch ein Wunschgewicht definieren, dass in einer bestimmten Zeit erreicht werden soll. Die App bestimmt daraufhin automatisch Trainingszeiten für die Fettverbrennungszone, die tägliche Kalorienaufnahme und den Kalorienverbrauch.

Der Fitness-Tracker im Praxistest

Unser Testgerät (Samsung Galaxy S4) ließ sich problemlos mit der Pulsuhr verbinden: ein Assistent unterstützt beim Verbinden der PS-500 mit der View App. Nach dem Erstellen eines Benutzerkontos können diverse Einstellungen (beispielsweise LED-Verhalten, Vibrationshinweise, Weckzeiten und mehr) in der App mit der PS-500 synchronisiert werden. Hat man alternativ den Webservice View zum Erstellen des Profils und der Hinterlegung weiterer persönlicher Angaben eingesetzt, sorgt die App (bei bestehender Internet-Anbindung) dafür, dass die dortigen Daten auf die App und dann über Bluetooth auf die PS-500 landen. Andersherum gilt auch, dass auf der Uhr erfasste Daten mit der App und dem Webservice synchronisiert werden. Die Synchronisation findet automatisch statt.

Die Epson Pulsense PS-500 kann den Nutzer über eingehende Anrufe, E-Mails oder Kalendertermine per Vibration benachrichtigen. Aktuell (12.01.2015) jedoch nur in der iOS-App. Später soll dann auch die Android-App diese Funktion erhalten.

Workouts und Aktivitätserfassung mit der PS-500

Das Gerät benötigt nur wenige Sekunden und schon kann ein Workout mit kontinuierlicher Pulsmessung beginnen. Bei einer Laufeinheit beispielsweise sieht man gut ablesbar seinen aktuellen Pulswert. Bei Bedarf steht die Hintergrundbeleuchtung zur Verfügung, die durch ein Tippen mit dem flachen Finger auf das Display aktiviert wird. Nach 3 Sekunden schaltet sich die Beleuchtung wieder ab.

Die aktuelle HR-Zone wird durch helle LEDs angezeigt (auf dem Foto oben nicht zu sehen). Die Pulsuhr zeigt auch an wie lange wie lange man sich in einer Zone aufgehalten hat. Die LEDs sind so hell, dass man sie vor allem bei Workouts wie Yoga oder Abends/während des Schlafes am liebsten ausschalten möchte. Dies ist auch im Menü oder als dauerhafte Einstellung via App/Webservice möglich.

Neben Puls können auch Distanz und Zeit abgelesen werden. Die Distanzwerte sind nicht wirklich metergenau. Dies wäre nur mit Hilfe eines GPS-Empfängers möglich, den die PS-500 nicht hat. Die Werte sind aber ausreichend, um sich ein ungefähres Bild über zurückgelegten Distanz zu machen. Man kann sagen, dass die Genauigkeit denen vergleichbarer Tracker entspricht, sprich Geräte, die einen Beschleunigungssensor zur Ermittlung von Distanzen einsetzen. Wer unbedingt präzise metergenaue Distanzwerte benötigt, sollte zu einem Gerät greifen, dass einen GPS-Empfänger hat.

Die PS-500 errechnet auch HR-basiert den Kalorienverbrauch:

Nachfolgend noch ein Bild für die Anzeige von ermittelten Schritten:

Pulszonen und Alarme bei Zonenwechsel

Ein wichtiger Aspekt bei Pulsuhren ist es, wie das Gerät einen Zonenwechsel vermittelt. Die Epson Pulsense PS-500 benachrichtigt den Nutzer bei Wunsch auf zwei Arten:

1. Vibrationsalarm: diesen spürt man gut.
2. Visuell: durch das Display und den LEDs

Ein akustischer Alarm steht nicht zur Verfügung.

Es können verschiedene Alarme eingestellt werden: wenn ein Zonenwechsel stattfindet oder aber auch wenn der maximale Puls erreicht wird.

Schlaftracking

Als eine der tollsten Eigenschaften im Epson PS-500 Test erweist sich die Herzfrequenz-basierte Schlafanalyse. Anders als bei Activity-Trackern, denen nur ein ungenauer Beschleunigungssensor zur Verfügung steht, steht der PS-500 der optische Pulssensor zur Verfügung.

Der Sensor ermöglicht auch die automatische Schlaferkennung, d.h. man muss der Pulsuhr nicht mitteilen, wann man zu Bett geht. Anhand des Pulswertes erkennt diese selbständig, ob der Nutzer schläft oder nicht schläft. Der Puls liegt dann in der Regel unterhalb des Ruhepulses.

Die PS-500 hat auch einen Wecker, der den Nutzer zu einer passenden Zeit wecken kann. Dadurch das die Pulsuhr Tief- und Leichtschlafphasen (siehe App-Bilder weiter oben) erkennen kann, ist es ihr möglich den Nutzer in einer Leichtschlafphase zu wecken, in der man in der Regel leichter wach wird. In der App und dem Webservice lassen sich Zeitfenster definieren, in denen man geweckt werden möchte. Stellt die Pulsuhr innerhalb dieses Zeitraumes eine Leichtschlafphase fest, weckt sie via Vibrationsalarm. Ein Beispiel: Ist der Weckzeitpunkt zum Beispiel 7.00 Uhr und beträgt das Zeitfenster 45 Minuten, wird der Alarm zwischen 06:15 Uhr und 7.00 Uhr ausgelöst und zwar dann, wenn eine Leichtschlafphase erkannt wird.

Weitere Eigenschaften

Akkulaufzeit

Die gemessene Akkulaufzeit bei kontinuierlicher Pulsmessung ist im Vergleich zu anderen Fitness-Trackern mit ähnlichem Funktionsumfang sehr gut. Entgegen der Herstellerangaben (etwa 40 Stunden) läuft das Gerät Tag und Nacht rund 60 Stunden. In knapp 2,5 Stunden ist es wieder aufgeladen.

Ereignisse und Social Media

Die Epson PS-500 hat noch einige weitere nette Features, die hier nicht alle näher vorgestellt werden. Dazu gehören beispielsweise die Möglichkeit Ereignisse selbst oder automatisch durch die Uhr zu markieren und diese sogar auf einer Karte anzeigen zu lassen. Die App erkennt beispielsweise anhand der durch die Pulsuhr aufgezeichneten Daten automatisch Puls-Spitzenwerte und markiert diese entsprechend in der App mit Uhrzeit und Pulswert. Somit erkennt man in den Grafiken sofort, wo und wann man wirklich beispielsweise sportliche Aktivitäten wie Radfahren oder Laufen getätigt hat. Auf einer OpenstreetMap-Karte sind dann die Orte erkennbar, an denen diese Spitzenwerte aufgetreten sind.

Des Weiteren bietet die PS-500 Social-Media-Möglichkeiten. Es lassen sich bestimmte Fitness-Daten via Twitter oder Facebook mit seinen Freunden teilen.

Kalorienzufuhr

Neben der automatischen HR-basierten Kalorienberechnung durch die Epson PS-500, ist auch die manuelle Eingabe von eingenommenen Kalorien möglich. Dabei kann man aus vorgegebenen Mahlzeiten wählen (leicht/mittel/viel) oder die Kalorien selbst eintragen:

Epson PS-500 Preis / kaufen

Der Fitness-Tracker mit Schlafanalyse-Funktion ist ab sofort im Handel erhältlich:

Epson PS-500 Test – Fazit

Die Epson Pulsense PS-500 hat in der Summe gut gefallen. Vor allem die Hardware, Zuverlässigkeit, Genauigkeit in der Hauptdisziplin und automatische Synchronisationseigenschaften wussten zu überzeugen. Sie ist angenehm zu tragen und hat eine vergleichsweise lange Akkulaufzeit. Aber auch die Puls-basierte Schlafanalyse sowie Kalorienverbrauchsermittlung haben sehr gefallen.

Die Grafiken in App und Webservice sind übersichtlich und gut ablesbar. Etwas flüssiger könnten sie aber schon noch laufen. Ein akustischer Alarm wäre auch schön, um die Alarmpalette abzurunden.